Donnerstag, 14. Januar 2010

Scope Control in der Entwurfs- und Designphase

Es kommt gelegentlich vor, dass die Beschreibung des Projektinhalts im Rahmen des Projekts noch weiter ausgearbeitet wird. Dieser Vorgang stellt besondere Anforderung an die Überwachung des Projektscopes. Durch das Ausarbeiten von Spezifikationsdetails (z.B. beim Erstellen der Feinspezifikation oder des technischen Designs) kann sich (ggf. unbemerkt) der Projektinhalt und/oder der erforderliche Realisierungsaufwand gegenüber dem Basisplan verändern.

Die Grafik zeigt die möglichen Fälle und Ihre Behandlung im Rahmen des Risiko- oder Change-Managements. Während eine Veränderung des Zeitbedarfs und der Kosten durch wiederholte Schätzung leicht festzustellen ist, ist eine Veränderung des Scopes nicht immer leicht zu erkennen.
Generell gilt: eine Veränderung des Scopes liegt mindestens dann vor:
  • wenn sich quantitative Ausprägungen ändern (z.B.: 12 Stockwerke statt 10, 100kw Stromverbrauch statt 120kw, 40 Webseiten statt 30, …) 
  • wenn sich Produkteigenschaften verändern, über die zuvor Vereinbarungen getroffen wurden (z.B.: Beton statt Asphalt, grün statt blau, …) 
  • wenn sich zusätzliche Produkteigenschaften ergeben über die zuvor keine Vereinbarungen getroffen wurden (z.B.: spielt auch Musik, kann recycled werden, ist auch auf Englisch verfügbar, …) 
Jede Veränderung des Scopes (gemessen an den Vereinbarungen) gilt als Change-Request und sollte vom Auftraggeber genehmigt werden.
Jede Veränderung des Scopes (gemessen an Erwartungen) gilt als eingetretenes Projektrisiko (Erwartungen sind Risiken, vgl. auch "Sicher ist sicher Pragmatisches Risikomanagement für Projektleiter").

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